1335 bis 1870
ca. um 1335 urkundliche Erwähnung des Begriffes Schütze;
1406 Herzog Friedrich IV. erläßt die "Landesordnung",
welche für die Untertanen das Ende der Leibeigenschaft brachte. Die so
erlangte Freiheit hatte damit auch eine verstärkte Identifikation mit
dem Land und seinen Interessen, namentlich mit der Sicherheit zur
Folge. Damals wurde also die Grundlage für die jahrhundertelang
praktizierte Bereitschaft der Tiroler, ihr Land zu verteidigen, gelegt.
Ziel und Inhalt des Tiroler Schützenwesens war dementsprechend stets
nur die Verteidigung des eigenen Landes, der eigenen, engeren Heimat,
der eigenen Familie.
1511 Kaiser Maximilian erläßt das Landlibell, das
Grunddokument für die Tiroler Wehrhaftigkeit. Es bestätigte die
tirolischen Landesfreiheiten und hat die Sonderentwicklung des Landes
innerhalb Österreichs mitbestimmt.
Kaiser Karl VI erläßt die Schießstandordnung.
Sie anerkannte das Tirolische Defensionswesen als eigenständiges
Verteidigungssystem neben jenem des restlichen Kaiserreiches. In der
Folge entstanden in vielen Orten Tirols Schießstände. Die Standschützen
waren Schützen, die sich vereinsmäßig als Mitglieder eines
Schießstandes einschreiben ließen. Sie verpflichteten sich zu einer
intensiven Scharf- und Scheibenschützen-Ausbildung. Die von diesen
Scharfschützen gebildeten Defensions-Kompanien waren wegen ihrer
Treffsicherheit von den Kriegsgegnern gefürchtet. Für ihre Einsätze
bevorzugten sie Talengen und Klausen.
1796 erste große Bewährungsprobe des Tiroler
Selbstverteidigungssystems
in den ersten Revolutionskriegen gegen Napoleon I. (Schlacht bei
Spinges - 4. April 1796 - Schlachten bei Bozen, Segonzano und Rivoli)
1809 Tiroler Befreiungskriege unter Führung von Andreas
Hofer;
Tiroler Schützen befreien das Land von bayrischer und französischer
Besetzung. Drei "Bergiselschlachten".
1809
Erste schriftliche Erwähnung der Schützen von Schabs. Der
Schwur der Drei: am 2. August geloben sich beim Kreuzwirt in Brixen die
drei Freiheitskämpfer Peter Kemenater (Sternwirt von Schabs), Peter
Mayr (Wirt an der Mahr) und Martin Schenk (Kreuzwirt von Brixen)
unbedingte Treue im Kampf um die Freiheit der Heimat Tirol.
1809 Bereits in den ersten Apriltagen hat Kemenater als erster in der Brixner Gegend eine ausgebildete Sturmkompanie beisammen.
1809 Am 9. April erstürmt Kemenater mit seinen Schützen die von den Franzosen besetzte Mühlbacher Klause.
1809.Am 11. April findet der "Kampf um die Ladritscher Brücke -Eroberung bayerische Fahne" in Aicha statt. Sturmhauptmann Peter Kemenater mit seinen Oberpfarrlinger Schützen, befreien die Brücke von den Bayern u. retten sie damit vor der Zerstörung. Den Überlieferungen zufolge erbeutet er dabei von den Bayern eine Fahne, die heute noch im Besitz unserer Kompanie ist (Entsehungszeit der Fahne vom Landesdenkmalamt bestätigt)
1809 Freischießen von Sternwirt Peter Kemenater in Schabs. Als Ausdruck der Freude über diese ersten Siege der Tiroler organisierte der Sternwirt Peter Kemenater, Sturmhauptmann der Oberpfarrlinger Sturmkompanie, ein Scheibenschießen. Dazu ließ er eine Schießscheibe anfertigen, mit folgendem Inhalt: In der Mitte der Scheibe den kaiserlichen Adler, auf einer Seite einen bayerischen - und auf der anderen Seite einen österreichischen Soldaten, mit der Inschrift bei dem Ersten "Behüt dich gott, komm nimmer" und bei dem Zweiten "Grüß dich Gott, bleib immer".
1809 In der Schlacht am Berg Isel am 13. August kommandiert Peter Kemenater gemeinsam mit Peter Mayr das Zentrum.
1809 Bei den Kämpfen in der Sachsenklemme
versperrt Kemenater dem fliehenden Feind den Abzug über das Valler
Jöchl (beim Weiler Niederflans) und hat dadurch viel zur Niederlage der
napoleonischen Truppen beigetragen.
1813 Nach Durchmarsch von napoleonischen Truppen wird der größte Teil des Dorfes Schabs ein Raub der Flammen.
1870 Es entstanden die berühmten Standschützenregimenter und
–kompanien,
die im Jahre 1915 nach der überraschenden Kriegserklärung Italiens und
dem Einsatz der Tiroler Kaiserjäger an der Ostfront, in aller Eile
mobilisiert wurden und die Südfront so lange hielten, bis die regulären
Truppen eintrafen.
Standschützen waren alle jene, die zu jung oder zu alt waren, um in die
reguläre Armee einberufen zu werden;
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